Forscher entwickeln Rakete, die sich selbst als Treibstoff verbrennt (Video)
Schottische Ingenieure haben den Prototyp einer Raketenstufe vorgestellt, die sich für den Flug selbst verbrennt und dabei bis zu 16 % ihres Treibstoffs ersetzt.
Bislang wurde der Prototyp noch nicht für den Flug getestet, sondern diente lediglich zur Demonstration des Schubs, der durch die Selbstzündung der Rakete erzeugt werden kann. In Zukunft wird eine solche Rakete jedoch dazu beitragen, die Kosten für Weltraumflüge zu senken und die Menge des Weltraummülls zu reduzieren, berichtet New Scientist.
Wie soll die Rakete die Ladung transportieren, wenn sie selbstverbrennend ist?
Bei modernen Raketen ist der Treibstoff in den unteren Stufen untergebracht, so dass die Rakete sie abwirft, wenn der Treibstoff ausgeht. Diese Trümmer fallen zurück zur Erde, wo sie wiederverwendet werden können, wie bei der Falcon Heavy-Rakete von SpaceX, oder sie bleiben als Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn.
Die Idee der Wissenschaftler der Universität Glasgow ermöglicht es uns, dieses Problem loszuwerden, denn ihre Rakete wird sich vollständig selbst entzünden. Zuvor wird der Start wie bei herkömmlichen Raketen durchgeführt: Die Nase wird mit einer Ladung bestückt, die in den Weltraum gebracht werden soll, und der Start erfolgt mit Sauerstoff-Propan-Treibstoff. Aufgrund der Hitze, die durch die Verbrennung des Treibstoffs entsteht, beginnt die Rakete jedoch allmählich selbst zu brennen und brennt schließlich aus, nachdem die Nutzlast abgetrennt wurde.
Bei dem Test lieferte diese Verbrennung 100 Newton Schub – zum Vergleich: Die Falcon Heavy benötigt 22.800 Kilonewton für den Start. Aber in voller Größe wird die Selbstverbrennung der Rakete den Schub von 5 bis 16 Prozent des Treibstoffs ersetzen. Dadurch wird es leichter und kann mehr Ladung ins All befördern, was die Kosten für die Lieferung senkt.