NVIDIA forciert die Entwicklung kundenspezifischer Chips für Großkunden und zielt dabei auf den KI-Markt
NVIDIA hat die Gründung einer neuen Geschäftseinheit angekündigt, die sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter Chips für Cloud-Service-Provider und andere Großkunden spezialisieren wird. Der Schritt ist Teil der Strategie des Unternehmens, den Markt für spezialisierte KI-Chips zu dominieren und die Wettbewerbsfähigkeit angesichts zunehmender Alternativangebote zu sichern. Durch die erfolgreiche Kontrolle von etwa 80 % des Marktes für Hochleistungs-KI-Chips konnte NVIDIA ihren Marktwert um 40 % steigern und in diesem Jahr 1,73 Billionen Dollar erreichen.
Die wichtigsten Kunden von NVIDIA, darunter OpenAI, Microsoft, Alphabet und Meta, kaufen aktiv H100- und A100-Chips zur Unterstützung ihrer generativen KI-Entwicklungen. Greg Reichow von Eclipse Ventures weist auf die Unverzichtbarkeit dieser Chips für die Optimierung des Stromverbrauchs und die Senkung der Kosten hin und stellt fest, dass Meta plant, in diesem Jahr bis zu 350 Tausend Einheiten des H100 zu erwerben.
Als Reaktion auf den Trend zur Entwicklung eigener Prozessoren durch Tech-Giganten hat NVIDIA Gespräche mit Vertretern von Amazon, Meta, Microsoft, Google und OpenAI geführt, um eigene Chips zu entwickeln. Das Unternehmen will auch Kunden in den Bereichen Telekommunikation, Automobil und Videospiele gewinnen und so seine Marktpräsenz ausbauen.
Analysten schätzen, dass der Markt für spezialisierte Chips für Rechenzentren in diesem Jahr ein Volumen von 10 Mrd. US-Dollar erreichen und sich bis 2025 verdoppeln könnte. Der Needham-Analyst Charles Shi schätzt das Volumen des Marktes für kundenspezifische Chips auf etwa 30 Milliarden Dollar pro Jahr, was etwa 5 % des weltweiten Chipumsatzes entspricht.
NVIDIA plant, mit Broadcom und Marvell auf dem Markt für spezialisierte KI-Chips und maßgeschneiderte Chips für Rechenzentren zu konkurrieren. Quellen zufolge wird Dina McKinney, eine ehemalige Top-Führungskraft bei AMD und Marvell, eine neue NVIDIA-Einheit leiten, um die Präsenz des Unternehmens in den Nischen Cloud Computing, 5G, Videospiele und Automotive auszubauen. Nach Medienanfragen wurde diese Information aus den öffentlichen Quellen entfernt, und NVIDIA lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Einfluss von NVIDIA auf den Markt für kundenspezifische Chips könnte für Broadcom und Marvell von Bedeutung sein, da das Geschäft von Broadcom in diesem Bereich auf 10 Milliarden Dollar und das von Marvell auf etwa 2 Milliarden Dollar geschätzt wird. Die Nintendo Switch verwendet bereits den NVIDIA Tegra X1-Chip, und es wird erwartet, dass die neue Version der Konsole einen eigenen Prozessor von NVIDIA erhält. Das Unternehmen führt auch Gespräche mit Ericsson über die Entwicklung des Chips und plant, sich auf dem Automobil- und Videospielmarkt zu positionieren. Der Markt für Telekommunikationschips wird auf 4-5 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt, und spezialisierte Chips für Autos und Videospiele haben das Potenzial für ein erhebliches Wachstum.
In einer typischen Partnerschaftsvereinbarung stellt NVIDIA sein geistiges Eigentum und seine Technologie zur Verfügung, während Vertragshersteller wie TSMC für die Chipfertigung, das Packaging und andere Schritte verantwortlich sind.
