Im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament (6.-9. Juni) hat die Tschechische Republik ein System aufgedeckt, bei dem Russland über das Netzwerk Voice of Europe europäische Politiker bestochen haben soll. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf Politikern aus Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Polen, Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden.
Valérie Ayet von der Fraktion “Erneuertes Europa” fordert eine transparente interne Untersuchung, um Abgeordnete zu identifizieren, die möglicherweise Gelder von der russischen Regierung oder ihren Vertretern erhalten haben. Terry Reintke von den Grünen sieht darin einen Versuch Putins, sich der Verantwortung für sein Handeln in der Ukraine zu entziehen.
Laut Spiegel undDenik N wurde Voice of Europe genutzt, um Aufrufe zur Beendigung der Unterstützung der Ukraine zu verbreiten, wofür einigen Autoren angeblich Beträge gezahlt wurden, die mit Wahlkampfkosten vergleichbar sind. Auch Viktor Medwedtschuk, Putins Patenonkel und ehemaliger Vorsitzender der Oppositionsplattform “Für das Leben”, wurde als Beteiligter genannt.
Der belgische Premierminister Alexander De Kroo bestätigte, dass Abgeordnete des Europäischen Parlaments Geld für die Förderung russischer Propaganda erhalten haben könnten. Bei Durchsuchungen in Polen wurden große Geldbeträge des Miteigentümers von Voice of Europe beschlagnahmt, was die Behauptungen über nicht deklarierte Finanzmittel untermauert.
Die Einzelheiten des Skandals betrafen Politiker wie Philippe Devinter vom Vlaams Belang, Maximilian Krach und Petr Bystron von der Alternative für Deutschland sowie hochrangige Persönlichkeiten aus Ungarn, Frankreich, den Niederlanden und der Slowakei.
Dieser Vorfall erwies sich als einer der größten Korruptionsskandale in der Geschichte des Europäischen Parlaments und machte eine eingehende Untersuchung und Maßnahmen gegen die Beteiligten vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks Russlands auf den Informationshintergrund Europas zur Propagierung und Destabilisierung der politischen und wirtschaftlichen Ordnung in den europäischen Ländern dringend erforderlich.