Asylverlust: Hunderten von Ukrainern in Deutschland droht Obdachlosigkeit
In Deutschland werden 1700 Ukrainer aus Flüchtlingswohnungen vertrieben. Die Kriegsflüchtlinge waren verpflichtet, ihre Wohnungen in einem der sächsischen Landkreise bis Juli zu räumen.
Die Wohnungen sollen an Asylbewerber aus anderen Ländern vergeben werden, berichtet RBC-Ukraine unter Berufung auf Bild.
Ukrainische Flüchtlinge im sächsischen Landkreis Rudni Gory haben Briefe von den örtlichen Behörden erhalten, in denen sie aufgefordert werden, ihre Unterkünfte bis Juli zu räumen. Nun werden 1700 Ukrainer 650 Wohnungen in Aue, Chopau und Marienberg verlassen müssen.
Der Landkreis muss dringend die Wohnungen aus dem Fonds für Flüchtlinge – vor allem aus Syrien, Afghanistan und der Türkei – zurückgeben, die in der Region Asyl suchen. Derzeit sind die Plätze für diese Personengruppe zu 90 % belegt. Offiziell heißt es, dass die Asylbewerber in Zelt- oder Containerlagern untergebracht werden müssen, wenn keine Unterkunft gefunden wird.
Seit Beginn des Krieges leben Menschen aus der Ukraine, die nicht als Flüchtlinge gelten, sondern als Deutsche mit geringem Einkommen Unterstützung erhalten, in Flüchtlingswohnungen. Deshalb müssen sie sich selbst um ihre Unterkunft kümmern.
In der Nachbarschaft gibt es eine Wohnungsgenossenschaft, die zu DDR-Zeiten gebaut wurde und deren Wohnungen zu 20 % leer stehen. Die ersten Anfragen für diese Wohnungen sind bereits von Ukrainern eingegangen. Leere Wohnungen müssen jedoch repariert werden, was zwei Monate in Anspruch nimmt.
Die lokalen Behörden werden nach individuellen Lösungen suchen, wenn die Ukrainer länger brauchen, um eine Wohnung zu finden. Diejenigen, die sich weigern umzuziehen, können im Unterstand in der Turnhalle untergebracht werden.