Globale Katastrophe: Gletscher in der Antarktis bricht mit einer Rekordgeschwindigkeit von 130 km/h

Forscher haben Beweise für den sich am schnellsten bewegenden Riss im Eisschild erhalten.

Die Klimakrise, die den Planeten getroffen hat, hat besonders gefährliche Auswirkungen auf den eisbedeckten Kontinent. Seit Jahren untersuchen Wissenschaftler das Abschmelzen der Gletscher in der Antarktis, um die Geschwindigkeit des Eisverlusts und die Folgen dieses Ereignisses für den Planeten vorherzusagen. Doch dieses Mal fanden sie etwas Überraschendes und Erschreckendes, schreibt IFLScience.

Ein Team der Universität Washington beobachtete das blitzartige Auftreten eines Risses auf dem Pine-Island-Schelfeis, dem am schnellsten schmelzenden Gletscher der Antarktis, der für ein Viertel des Verlustes des gesamten antarktischen Eises verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler nutzten die Daten von Instrumenten, die von anderen Forschern auf dem Schelfgletscher angebracht worden waren, sowie Radarbeobachtungen von Satelliten. Das Ergebnis war der Nachweis des sich am schnellsten bewegenden Risses im Eisschild, der jemals aufgezeichnet wurde.

Die Daten zeigen, dass sich die 10,5 Kilometer lange Verwerfung mit einer Geschwindigkeit von 35 Metern pro Sekunde, also 128,7 Kilometern pro Stunde, im Eisschild gebildet hat. Laut der Hauptautorin der Studie, Stephanie Olinger, handelt es sich um die schnellste Verwerfung, die jemals von Forschern beobachtet wurde.

Die Risse, die das Schelfeis durchziehen, werden Rifts genannt. Sie sind oft die Vorläufer des Schelfkalbens, bei dem große Eisblöcke von einem Gletscher abbrechen und ins Meer stürzen.

Satellitenbilder vom 8. Mai (links) und 11. Mai (rechts), die 2012 im Abstand von drei Tagen aufgenommen wurden, zeigen einen neuen Riss, der ein “Y” bildet und links vom vorherigen Riff abzweigt
Foto: AGU Advances

Andere Verwerfungen in der Antarktis bilden sich in der Regel über Monate oder Jahre hinweg, doch eine neue Studie zeigt nun, dass dies innerhalb von Sekunden geschehen kann. Vor allem, wenn es um die am meisten gefährdeten Teile der Antarktis geht. Laut Olinger deuten die neuen Daten darauf hin, dass sich das Schelfeis mit einiger Wahrscheinlichkeit aufspalten könnte, so dass wir in Zukunft ein ähnliches Verhalten erwarten sollten. Die Forscher sind nun auch der Meinung, dass die von den Wissenschaftlern verwendeten Modelle für große Eisschilde überarbeitet werden sollten, um diese schnell entstehenden Risse zu berücksichtigen.

Derzeit konzentrieren sich die Wissenschaftler darauf, die physikalischen Grundlagen des Gletscherabbruchs zu verstehen, vor allem weil der Klimawandel und die weitere Erwärmung des Planeten unweigerlich zum Abschmelzen der antarktischen Eisschilde führen werden, was wiederum die Häufigkeit von Gletscherabbrüchen erhöhen wird.

Auf kurzen Zeitskalen verhält sich Gletschereis wie ein Feststoff, aber auf längeren Zeitskalen ist es eher eine “honigartige, nässende Flüssigkeit”. Gleichzeitig liefern neue Daten den Beweis, dass Gletschereis tatsächlich wie Glas zerbrechen kann. Das Team glaubt jedoch, dass sich der Riss noch schneller gebildet hätte, wenn sich das Eis wie ein sprödes Material verhalten hätte.

Laut Olinger bieten die neuen Daten eine Grundlage für die Untersuchung der Physik vieler verschiedener Prozesse, die die Stabilität der antarktischen Gletscher beeinflussen. Es wird erwartet, dass die Wissenschaftler durch die Untersuchung dieses Themas die Effizienz der großmaßstäblichen Modelle verbessern und den künftigen Anstieg des Meeresspiegels vorhersagen können.

Quelle Fokus
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