Japan entwickelt seine eigene Neptun: Eine 1200 km lange Rakete zur Abschreckung Russlands

Das japanische Verteidigungsministerium hat angekündigt, dass es die Entwicklung und den Einsatz einer verbesserten Version des Marschflugkörpers Typ 12 beschleunigen will. Wurde bisher als Endpunkt das Jahr 2026 genannt, so wollen die Japaner diese Raketen bereits 2025, also ein Jahr früher, in Betrieb nehmen und in Serie produzieren.

Dies zeigt die interessanten Fortschritte Japans bei der Entwicklung eigener Langstreckenwaffen, die Russland, Nordkorea und China im pazifischen Raum abschrecken sollen. Der japanische Konzern Mitsubishi erhielt erst im April 2013 den Auftrag zum Bau einer aufgerüsteten Version des Typ 12 im Wert von 3 Milliarden Dollar. Dies wird in der Veröffentlichung des Portals Janes festgestellt.

Die Basis- und die aufgerüsteten Versionen des japanischen Typ 12, illustrative Infografik von Naval News.

Defence Express fügt hinzu, dass der Vergleich mit unserem Neptun in diesem Fall mehr als angebracht ist. Wie im Falle Japans handelt es sich auch hier um ein Projekt, bei dem die Basisversion eines Anti-Schiffs-Marschflugkörpers für den Einsatz gegen Bodenziele angepasst wird, wobei die Reichweite und andere Eigenschaften dieser Waffe erhöht werden.

Der einzige kleine Unterschied besteht darin, dass Russland im Moment eine eher langfristige Bedrohung für Japan darstellt. So bleibt mehr Zeit für verschiedene Arten der Entwicklung.

Auf der Ebene der allgemeinen Details mag es für manche eine Überraschung sein, dass Japan über vollwertige Streitkräfte verfügt. Aber das ist die Realität: Die japanischen Selbstverteidigungskräfte haben bis zu 250.000 Mann, davon 150.000 “Bajonette” in der Bodenkomponente, und die jährlichen Verteidigungsausgaben belaufen sich auf umgerechnet 50 Milliarden Dollar.

Die Abschussrampe des japanischen Typ-12-Marschflugkörpers, illustratives Foto aus offenen Quellen

Unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten sind die küstennahen Schiffsabwehrsysteme Teil der Bodentruppen. Laut “The Military Balance 2023” verfügen die Japaner derzeit über 30 mobile Abschussgeräte des Typ-12-Anti-Schiffs-Raketensystems.

In der Grundversion hat die Rakete dieses Komplexes eine Startreichweite von nur 200 Kilometern. Und die aufgerüstete Version soll eine Reichweite von bis zu 1.200 Kilometern haben, wobei der Start auch von See- oder Luftplattformen (z.B. F-15J-Kampfflugzeuge) erfolgen kann.

Es ist bezeichnend, dass Japan beschlossen hat, die Modernisierung des Typs 12 zu einem Langstrecken-Marschflugkörper zu beschleunigen, nachdem es im November 2023 von den USA die Erlaubnis zum Kauf von 400 Tomahawk-Raketen für 2,5 Milliarden Dollar erhalten hat. Die Umsetzung wird jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Die Abschussrampe des japanischen Typ-12-Marschflugkörpers, illustratives Foto aus offenen Quellen
Quelle Verteidigung-ua
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