NATO erwägt Abschuss russischer Raketen in der Nähe ihrer Grenzen
Der stellvertretende polnische Außenminister Andrzej Shejna erklärte, die Nordatlantische Allianz (NATO) erwäge einen Aktionsplan, um russische Raketen abzufangen, die sich den Grenzen der Mitgliedsstaaten nähern. In seiner Presseerklärung erklärte Sheyna, dass das Bündnis verschiedene Strategien prüfe, darunter auch die Möglichkeit, Raketen abzuschießen, die in Richtung NATO fliegen, vorausgesetzt, dies geschehe mit Zustimmung der Ukraine und unter Berücksichtigung der internationalen Konsequenzen.
Der jüngste Vorfall, bei dem eine russische Rakete den polnischen Luftraum verletzte und in einem Manöver zwei Kilometer in polnisches Hoheitsgebiet eindrang, um ukrainische Ziele zu treffen, hat die Frage der Sicherheit der Bündnisgebiete erneut aufgeworfen. Sheina zufolge bewegte sich die Rakete mit einer Geschwindigkeit von fast 800 Kilometern pro Stunde in einer Höhe von 400 Metern und flog absichtlich, um die Abwehrkräfte und die Wachsamkeit der polnischen Streitkräfte zu testen.
Der stellvertretende Minister betonte, dass Russland dem Bündnis nicht seine eigenen Regeln aufzwingen dürfe und dass die NATO als Partei der demokratischen Staaten den Ton für die Lösung des Konflikts in der Ukraine angeben werde.
Dieser Vorfall ist nicht das erste Mal, dass russische Raketen den polnischen Luftraum verletzt haben. Im Dezember desselben Jahres drang ein russischer Marschflugkörper in den polnischen Luftraum ein und flog etwa 40 Kilometer weit, kehrte aber später zurück. Darüber hinaus wurden im April 2023 im Wald bei Bydgoszcz die Überreste einer X-55-Rakete gefunden, was ebenfalls auf eine potenzielle Bedrohung der Sicherheit des Bündnisses durch russische militärische Aktivitäten hindeutet.