Ombudsmann schlägt Alarm wegen massiver Verletzungen von Bürgerrechten bei der Mobilisierung

Der Menschenrechtsbeauftragte der Werchowna Rada, Dmytro Lubinets, hat schockierende Fakten über systematische Verletzungen der Bürgerrechte während der Mobilisierung veröffentlicht. Von illegalen Festnahmen bis hin zu Folter – die Handlungen der TZK-Mitarbeiter rufen ernsthafte Besorgnis hervor und erfordern dringendes staatliches Eingreifen.

Gesetzlosigkeit und Gewalt im Mobilisierungsprozess

Der Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets erklärte seine Bereitschaft, der Werchowna Rada Mechanismen zur Lösung der kritischen Situation bezüglich der Menschenrechtsverletzungen während der Mobilisierung vorzulegen.

Laut dem Ombudsmann haben die Menschenrechtsverletzungen durch Mitarbeiter der territorialen Rekrutierungszentren (TZK) und Servicestellen einen systematischen und massenhaften Charakter angenommen. Illegale Festnahmen und Gewaltakte haben sich zu einer Art ‘viralem Trend’ entwickelt, der sofortiges staatliches Eingreifen erfordert.

Zu den dokumentierten Verstößen zählt der Ombudsmann:

  • Schläge gegen Bürger an öffentlichen Orten, insbesondere in Einkaufszentren und U-Bahn-Stationen
  • Vorsätzliche Herbeiführung von Unfallsituationen, um Radfahrer und Motorradfahrer zu stoppen
  • Systematische Verweigerung des Rechts auf rechtlichen Beistand
  • Verschleierung von Informationen über den Aufenthaltsort festgenommener Personen
  • Erzwungene Unterzeichnung von Dokumenten unter Druck
  • Fälle von Folter und Todesfälle in TZK-Einrichtungen

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die für diese Verstöße Verantwortlichen keinerlei Konsequenzen tragen. Die Situation wird durch eine systematische Führungskrise in der Armee verschärft, wo sowjetische Führungsstandards und ineffiziente Nutzung des Humanpotenzials fortbestehen.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass zu Beginn der großangelegten russischen Invasion viele Ukrainer sich freiwillig zur Verteidigung des Landes meldeten. Aufgrund zahlreicher Fälle von Erniedrigung und ineffizienter Nutzung der Fähigkeiten der Mobilisierten ist die Zahl der Freiwilligen jedoch deutlich zurückgegangen. Anstatt diese Probleme zu lösen, griff die Regierung zu Zwangsmobilisierungsmethoden, die an die Praktiken des sowjetischen NKWD erinnern.

Lubinets betont, dass diese Situation dringende Entscheidungen auf staatlicher Ebene erfordert, um die Rechtmäßigkeit des Mobilisierungsprozesses sicherzustellen. Trotz des Vorschlags des Parlamentsabgeordneten Oleksiy Honcharenko, den Ombudsmann zur Diskussion dieses Problems einzuladen, fand die Initiative im Parlament nicht genügend Unterstützung.

Die massenhaften Verletzungen der Bürgerrechte während der Mobilisierung stellen eine ernsthafte Bedrohung für die ukrainische Gesellschaft dar und erfordern sofortiges staatliches Eingreifen. Der Ombudsmann ist bereit, konkrete Mechanismen zur Problemlösung vorzuschlagen, aber ohne politischen Willen und systemische Änderungen könnte sich die Situation nur verschlechtern.

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