Rheinmetall beginnt mit dem Bau eines neuen 300-Millionen-Euro-Werks: Ziel sind 200.000 Geschosse pro Jahr
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat am Montag, 12. Februar, mit dem Bau einer neuen Munitionsfabrik des Werkes Niedersachsen im Dorf Unterlüs bei Hannover und Hamburg begonnen. Am ersten Spatenstich nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz, die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger teil, teilte der Pressedienst des Konzerns mit.
Das Werk Niedersachsen wird in der Lage sein, großkalibrige Munition und Sprengstoffe herzustellen. Mit einer Auslegungskapazität von etwa 200.000 Artilleriegranaten pro Jahr (in den ersten beiden Jahren weniger) und bis zu 1.900 Tonnen Hexan wird die Anlage 500 neue Arbeitsplätze schaffen.
Die Kosten für das Rohbauwerk belaufen sich auf rund 300 Millionen Euro. Rheinmetall wird die Kosten auf eigene Rechnung und ohne staatliche Gelder tragen.
Rheinmetall geht davon aus, dass die Anlage den Bedarf der Bundeswehr an Artilleriegeschossen decken kann und Deutschland in der Lage sein wird, Partnerländern im Krisenfall Hilfe zu leisten.
Die Bauarbeiten werden 12 Monate dauern.
Bis 2025 will Rheinmetall in seinen Werken in Deutschland, Spanien, Südafrika, Australien und Ungarn jährlich 700.000 Granaten und 10.000 Tonnen Pulver produzieren.
- Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass Rheinmetall eine neue Produktionsstätte für Mittelkalibergranaten in Deutschland baut, um nicht von der Neutralität der Schweiz abhängig zu sein.
- Im Januar 2024 kündigte Rheinmetall den Bau eines neuen Werks zur Herstellung von großkalibriger Munition, auch für die Ukraine, an.
- Rheinmetall plant außerdem, sein Werk in der Ukraine im Jahr 2024 in Betrieb zu nehmen und sechs Monate nach dem Start den ersten Schützenpanzer Fuchs zu produzieren.