Wissenschaftler demonstrieren Roboter mit lebenden Muskeln, die aus Rattenzellen gezüchtet wurden
Lebendes Muskelgewebe, das die Ingenieure im Labor aus Rattenzellen gezüchtet hatten, half dem zweibeinigen Roboter, ohne Motoren unter Wasser zu gehen. Die Muskeln werden durch elektrische Signale angetrieben, die sie zum Zusammenziehen veranlassen.
Für die Zukunft planen die Ingenieure, das Design der Muskeln zu verbessern, damit sie an der Luft nicht austrocknen und die Roboter nicht nur im Wasser laufen können, berichtet New Scientist. Ein Artikel der Entwickler des Roboters wurde in Matter veröffentlicht.
Warum müssen Sie Ihre Muskeln trainieren?
Es ist nicht das erste Mal, dass Ingenieure im Labor gezüchtete Muskeln für Roboter verwenden: Sie machen sie flexibler, leiser und einfacher zu bauen, da der Muskel bereits ein fertiger Antriebsmechanismus ist. Allerdings sind sie noch nicht sehr mobil und können ihre Flugbahn nicht abrupt ändern, so dass sie nicht für den Einsatz in schwer zugänglichen Umgebungen geeignet sind.
In ihrer Arbeit ist es den Ingenieuren der Universität Tokio gelungen, den Roboter mit Muskeln wendiger zu machen – er kann nicht nur laufen, sondern auch scharf wenden. Dazu wird eine elektrische Spannung an die Muskeln nur eines Beins angelegt, so dass sich der Roboter um 90 Grad dreht. Zum Laufen – mit einer maximalen Geschwindigkeit von 5,4 Millimetern pro Minute – legen die Wissenschaftler abwechselnd an jedes Roboterbein eine Elektrode an.
In Zukunft wollen die Ingenieure ein System entwickeln, das die Muskeln mit Nährstoffen versorgt und sie vor dem Austrocknen an der Luft bewahrt – Roboter mit solchen Muskeln könnten dann an der Unterwasserforschung teilnehmen, nach Opfern von Naturkatastrophen suchen oder schwer zugängliche Bauteile auf Baustellen oder in Flugzeugen inspizieren.