Deutsche Wissenschaftler entdecken eine neue Methode zur Behandlung von Kniegelenken mit Hilfe der Nase
Ärzte des Universitätsklinikums Würzburg haben erfolgreich eine neue Methode zur Behandlung von Knieverletzungen getestet. Laut einer Pressemitteilung haben Wissenschaftler im Rahmen der ENCANTO-Initiative gezeigt, dass es möglich ist, beschädigte Knorpel im Knie mit Gewebe aus der Nasenscheidewand eines Patienten zu reparieren.
In der ENCANTO-Studie wurden fokale Knorpelläsionen mit Knorpelgewebe aus der Nase behandelt. Es handelt sich um örtlich begrenzte und klar definierte Verletzungen.
Wie der Knorpel wiederhergestellt wird
Wie Dr. Oliver Pullig, der Autor des Projekts, erklärte, wird bei dem Verfahren ein kleines Knorpelfragment aus der Nasenscheidewand des Patienten entfernt. Dieses Knorpelfragment wird dann auf einer Kollagenmatrix, die die Struktur stützt, gezüchtet und vier Wochen später in das geschädigte Knie implantiert.
Die Verletzungen, mit denen sich die ENCANTO-Ärzte befasst haben, treten beispielsweise nach einem Unfall auf, d. h. in atypischen Situationen. Jetzt umfasst die Forschung die häufigsten Knorpelverletzungen. Die Ärzte werden zunächst prüfen, ob die entwickelte Methode eine Alternative zu Prothesen im Kampf gegen Krankheiten wie Arthrose (Kniegelenksentzündung) sein kann.
Die Wissenschaftler des ENCANTO-Teams sind zuversichtlich, dass Implantate auf der Basis von Nasenscheidewandgewebe die Behandlung von Knorpelschäden revolutionieren werden, wenn sie sich als brauchbare Alternative zu Prothesen erweisen. Früher wurden Patienten mit solchen Diagnosen Schmerzmittel verschrieben oder es wurde ihnen ein künstliches Gelenk eingesetzt.
Weltweit sind mehr als 500 Millionen Menschen von Arthritis betroffen, und diese Zahl nimmt weiter zu.
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